Nachbericht der General Assembly

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“

Die General Assembly des Global Compact Network Austria, die am 20. November 2023 im Reitersaal der OeKB stattfand, markierte einen Wendepunkt in der Entwicklung des Netzwerks. Dem hinzu stellte sie eine Zwischenevaluierung der Agenda 2030 aus Perspektive der UN in Wien und des United Nations Global Compact (UNGC) in den Fokus des Programms.

Zur Einleitung unterstrich Daniela Knieling, Network Representative des Global Compact Network Austria (GCNA), die transformative Kraft der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) und betonte deren Rolle als Leuchtturm und Anker inmitten des Wandels. Gunter Schall, Board Member und langjähriger Wegbegleiter des GCNA, reflektierte in Wertschätzung die Entwicklung des Netzwerks unter der Host Organisaton respACT und skizzierte den Wandel mit nächstem Jahr.

Ole Lund Hansen, Chief of Global Operations des United Nations Global Compact knüpfte hier an und präsentierte den Teilnehmer:innen die Änderungen, die mit 1. Jänner 2024 auf das Netzwerk in Österreich bezüglich seiner Governance zukommen. Dieses wird in Umsetzung einer globalen Richtlinie des UNGC in ein Branch Office der Foundation Global Compact (FGC) übergehen. Dahingehend startete er einen Nominierungsaufruf an die teilnehmenden Unternehmen im Netzwerk, sich für einen der ausgeschriebenen Sitze in Board of Advisors zu bewerben. Dieses wird das Netzwerk mit Beginn des neuen Jahres für eine zweijährige Amtsperiode strategisch beraten.

Der UN Global Compact & seine strategischen Ambitionen

Hansen gab dem hinzu Einblick in die globale Governance, Strategie und Arbeitsweise des United Nations Global Compact, um so einen Konnex auf die lokale Wirkungsebene herstellen zu können. Die Key Messages lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Strategie Erweiterung bis 2025: das strategische Rahmenwerk und die strategische Ambition des UNGC bleiben gleich wie in den drei Jahren zuvor, während die fünf Schwerpunktbereiche auf Basis einer Zwischenevaluierung angepasst werden.
  • Stärkung Lokaler Netzwerke: Strategisch ist der UNGC noch tiefgreifender als zuvor darin bestrebt, die operativen Kapazitäten der lokalen Netzwerke zu stärken. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit mit Partner:innen und anderen lokalen Netzwerken vorangetrieben werden.
  • Programmatik: zu den übergeordneten Programmbereichen des UNGC im kommenden Jahr gehören Umwelt, soziale Nachhaltigkeit & Governance sowie die nachhaltige Finanzierung und SDG Integration. Dahingehend soll es eine Orientierung an den Anforderungen durch die EU Regulatorik geben und das Thema Lieferkette verstärkt in den Fokus genommen werden.

Starkes Wachstum im österreichischen Netzwerk & zunehmend interdisziplinäre Programme

Stefanie Weniger, Head of Global Compact Network Austria, hob das Wachstum des lokalen Netzwerks in Österreich hervor, welches dieses Jahr mit einem plus von 30,7 % das steigende Engagement österreichischer Organisationen und Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit verdeutlicht. In der Vorstellung der Programme des GCNA durch Lynn Neubert, Managerin Human Rights, Labour & Gender Equality und Daniel Fitz, Manager CLimate, Environment & Anti-Corruption wurde ersichtlich, dass die zukünftige Verknüpfung der Themenfelder Klima & Menschenrechte gestärkt werden soll. Damit reagiert das Netzwerk auf die zunehmende Komplexität der Anforderungen unternehmerischer Nachhaltigkeit. Magdalena Zeger, Managerin Communications & Marketing unterstrich die wachsende Reichweite des Global Compact Network Austria und betonte dahingehend die Relevanz strategischer Partnerschaften.

Eine Zwischenevaluierung auf halbem Weg zur Agenda 2030

Martin Nesirky, Director des United Nations Information Service Vienna bekräftigte die gute Zusammenarbeit mit dem Global Compact Network Austria im Jahr 2023. Er betonte die Notwendigkeit transformativer Maßnahmen, stellte den SDG Stimulusplan des Generalsekretärs vor und hob die Relevanz kollektiver Bemühungen zur Schließung von Lücken hervor.  Auch gab er den Teilnehmer:innen mit Vorstellung des „Summits of the Future“ eine Vision für das kommende Jahr.

Ole Lund Hansen stellte anschließend den SDG Stocktaking Report vor – eine Bestandsaufnahme der Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) auf halbem Weg zur Agenda 2030. Der Bericht wurde dieses Jahr vom UN Global Compact und Accenture veröffentlicht und zeigt, dass die Umsetzung der SDGs bis 2030 in weiter Ferne liegt. Er zeigte jedoch auch, dass Führungskräfte nach wie vor an die Vision der Sustainable Development Goals glauben und betont die Relevanz der Privatwirtschaft in der Umsetzung der Agenda 2030.

Außerdem stellte Hansen die Initiative „Forward Faster“ vor, die Unternehmen dazu aufruft sich bis 2030 ehrgeizige Ziele in fünf Handlungsfeldern der SDGs zu setzen und ihnen von Seiten des UNGC Unterstützung auf dem Weg der Umsetzung anbietet.

Eine anschließende Q&A Sessionmit Hansen und Nesirky stellte die Möglichkeiten von Zusammenarbeit sowie Maßnahmenegreifungen durch Unternehmen für die Erreichung der SDGs bis 2030 in den Fokus des Diskurses.

Während des Gesprächs wurden Fragen aus dem Publikum zur Veröffentlichung der CoP Daten, zur Priorisierung der SDGs durch Unternehmen und zu den Chancen, die SDGs bis 2030 zu erreichen, beantwortet. Der Schwerpunkt lag auf den Möglichkeiten der gezielten Impact Messung von Fortschritten sowie dem direkten Engagement und der Maßnahmensetzung durch Unternehmen, um die Erreichung der SDGs zu beschleunigen.

Zeitenwende & ein Dankeschön

Zum Abschluss gab es ein Dankeschön seitens des Teams an das Board des Global Compact Network Austria. Ein besonderer Dank wurde von Stefanie Weniger – im Namen des gesamten Teams und Boards an Daniela Knieling, Geschäftsführung von respACT ausgesprochen, für die Unterstützung im Aufbau und der Entwicklung des Global Compact Network Austria, das seit 17 Jahren von respACT gehosted wird und nun mit nächstem Jahr einen Strukturwandel vollzieht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die General Assembly  die Entwicklung des Global Compact Network Austria, die globale Vision der SDGs und das kollektive Engagement für einen positiven Wandel deutlich machte. Der Fokus in Richtung lokaler Befähigung, strategischen Veränderungen und die in Zukunft verstärkte Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Vereinten Nationen, wie dem United Nations Information Service Vienna, schafft die Grundlage für eine dynamische und wirkungsvolle Zukunft.