Nachbericht: SHEconomy Diversity Leaders Summit
Fotos: (c) Philipp Lipiarski (c) Begonia Vazquez Merayo
Als Auftakt konnten die Teilnehmer:innen an zwei von sechs Masterclasses teilnehmen, in dem Expert:innen ihr Fachwissen teilten und Best Practices für mehr Diversität in Unternehmen präsentierten.
Lynn Neubert, Manager Human Rights, Labour & Gender Equality beim UN Global Compact Network Austria, betreute eine Session zum Thema „Herkunft als Chance – Neue Wege der Zusammenarbeit“ und stellte die Bedeutung kultureller Diversität für unternehmerischen Fortschritt und die Lösung des Fachkräftemangels in Österreich dar. Gabriele Andratschke (GrEco Group) und Karin Kafesie (VIG) erzählten von dem hohen Stellenwert kultureller Diversität in ihrem Unternehmensalltag und berichteten von den Vorteilen und Herausforderungen in der Praxis.
Im Anschluss stellte Michaela Ernst als Herausgeberin & Co-Founder die neue WEconomy Ausgabe und gemeinsam mit Manisha Joshi (Ketchum) die Generationsstudie 2024 vor. Die Ergebnisse zeigen, dass Altersdiversität elementar für die Innovationskraft von Unternehmen ist. Jedoch haben die vier Generationen, die derzeit in der Arbeitswelt vertreten sind (Baby Boomer, Generation X, Millennials und Generation Z) unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche an ihr Berufsleben, die in der Zusammenarbeit berücksichtigt werden müssen.
In der Paneldiskussion sprachen Gabriele Költringer (IT:U), Hanna Dellemann (Hitachi Rail Austria), Erwin Zarfl (AT&S Austria), Michael Otter (Außenwirtschaft Austria) und Nicole Prieller (PwC) darüber, wie Innovation durch Diversität in Unternehmen vorangetrieben werden kann. Dabei wurde zum einen deutlich, wie wichtig eine Vielfalt von Geschlechtern, Generationen und kulturellen Hintergründen für die Innovation von Unternehmen ist. Auf der anderen Seite haben die Speaker:innen auch auf Herausforderungen hingewiesen, wie dem mangelnden Verständnis für Diversität in ländlichen Regionen, der Akquise von Frauen für technische Berufe, die langfristige Bindung von Mitarbeiter:innen oder auch das Zusammenbringen unterschiedlicher Meinungen.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete das Networking, bei dem sich die Teilnehmer:innen über ihre Arbeit im DEI Bereich austauschen konnten.
Key Learnings:
- Kulturelle Vielfalt umfasst das Zusammenkommen von Menschen unterschiedlicher Religionen, ethnischer Herkunft, Nationalitäten, kultureller Praktiken und Lebenserfahrungen. Sie ist somit nicht nur elementar für die Einhaltung und Förderung der universellen Menschenrechte, sondern fördert auch das Unternehmensimage, die Zufriedenheit der Belegschaft, Innovation und Kreativität und das Erschließen neuer Geschäftsfelder. Zudem ist sie ein wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel in Österreich.
- Deutschkenntnisse sind wichtig für den Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt, aber Eigenschaften wie kulturelle Sensibilität sind ebenso bedeutsam. Unternehmen sollten im Recruitment daher flexibler denken und sich nicht nur auf die hard skills fokussieren.
- Unternehmen mit vielen internationalen Standorten können von den verschiedenen lokalen Expertisen profitieren. Dies kann durch einen regelmäßigen, koordinierten know-how Transfer gewährleistet werden, der die Mitarbeiter:innen dazu motiviert, ihre Erfahrungen auszutauschen und mit anderen zu teilen.
- Die Generation Z ist am wenigsten zufrieden (66 %) mit ihrem Arbeitsleben und am stärksten (42 %) von Erschöpfung betroffen, während fast die Hälfte von ihnen (47 %) bereits Angst vor der Arbeitswoche verspürt. Trotz Spannungen und Vorurteilen zwischen den Generationen glauben 82 % der Befragten, dass altersgemischte Teams bessere Lösungen entwickeln können, und 94 % respektieren das Wissen älterer Kolleg:innen. Dennoch stellen Altersdiskriminierung (26 %) und Vorurteile (31 %) Herausforderungen dar, die durch besseren Dialog und gezielte Maßnahmen abgebaut werden könnten.
- Diversität spielt für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit eine entscheidende Rolle, wobei vielfältige Perspektiven dynamische Diskussionen und neue Lösungen ermöglichen – trotz der Herausforderungen bei der Integration unterschiedlicher Kulturen und Generationen. Initiativen wie die Förderung von Frauen in technischen Berufen oder flexible Arbeitsmodelle zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind notwendige Schritte, erfordern jedoch langfristige gesellschaftliche und strukturelle Veränderungen.
Weiterführende Tools zum Thema:
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Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Lynn Neubert