Multi-Stakeholder Roundtable: Existenzsichernde Löhne

Ein existenzsichernder Lohn (Living Wage) ist die Grundlage für ein Leben in Würde. Zwar gibt es laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in mehr als 170 Ländern gesetzlich verankerte Mindestlöhne, doch diese reichen oft nicht aus, um den Arbeitnehmer:innen und ihren Familien einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen. Folglich ist ein Lohnniveau notwendig, welches die landesspezifischen Gegebenheiten, die Grundbedürfnisse der Erwerbstätigen und ihrer Familien sowie die Auswirkungen der Inflation berücksichtigen.

Existenzsichernde Löhne sind zentraler Bestandteil unternehmerischer Verantwortung zur Achtung der Menschenrechte. Unternehmen, die faire Löhne fördern, leisten einen Beitrag zur Einhaltung der UN Guiding Principles on Business and Human Rights (UNGPs) und zur Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs). Gleichzeitig investieren sie in stabilere Lieferketten, eine höhere Produktqualität und nachhaltige Geschäftsbeziehungen und bereiten sich auf künftige gesetzliche Anforderungen vor.

Der erste Multi-Stakeholder Roundtable zu existenzsichernden Löhnen des UN Global Compact Network Austria bringt Akteur:innen aus Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft, Akademia und den Vereinten Nationen zusammen, um sich zu folgenden Fragen auszutauschen:

  • Warum sind existenzsichernde Löhne elementar für die Einhaltung von internationalen Menschenrechten und Arbeitsnormen?

  • Wie können existenzsichernde Löhne definiert und vor Ort umgesetzt werden?

  • Welche Schritte können Unternehmen setzen, welche Herausforderungen gibt es und wie können Kooperationen dabei unterstützen, diesen zu begegnen?

Speaker:innen

Wir freuen uns über die Beiträge von:  

  • Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte
  • International Labour Organization (ILO)
  • FAIRTRADE Österreich
  • Semperit AG

Die Veranstaltung ist offen zugänglich und kostenfrei. Im Anschluss an die Beiträge der Expert:innen haben Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich an dem Austausch zu beteiligen.

Die Veranstaltung findet am 07. November von 10:30h – 12:00h (CET) online über Zoom statt. 

Martin Weidner, International Labour Organization (ILO) 

Martin Weidner arbeitet als Berater zu existenzsichernden Löhnen und Einkommen bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Genf. Zuvor war er mehrere Jahre mit der GIZ in Ruanda tätig, um dort in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft die Schaffung mehr und besserer Jobs durch faire Lieferketten zu fördern. Tätigkeiten der Wirtschaftsförderung bei der Industrie- und Handelskammer zu Köln und Wirtschaftspolitik bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris runden seinen beruflichen Hintergrund ab. Er studierte internationale Volkswirtschaftslehre und Finanzen in Tübingen und Moskau.

Hartwig Kirner, FAIRTRADE Österreich

Hartwig Kirner (geboren 1969 in Niederösterreich) ist seit 2007 Geschäftsführer von FAIRTRADE Österreich. Zuvor war er unter anderem bei Hewlett Packard Österreich als Leiter des Produktmanagements sowie bei Gillette in leitenden Positionen in Frankfurt und Wien tätig. Frühere Stationen führten ihn zu Coca-Cola Österreich und Procter & Gamble im Bereich Marketing und Vertrieb. Er studierte Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien mit den Schwerpunkten Warenhandel und Marketing.

Dr. Camilla Haake, Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte

Dr. Camilla Sophia Haake ist Juristin und Leiterin der Programmlinie „Nachhaltigkeit, Entwicklung, Wirtschaft, Soziales“ des Ludwig Boltzmann Instituts für Grund- und Menschenrechte (LBI-GMR) in Wien. Sie wurde mit einer Arbeit zum allgemeinen Völkerrecht promoviert. Als Post-Doc-Wissenschaftlerin liegen ihre Forschungsschwerpunkte vorwiegend an den Schnittstellen der Menschenrechte zu Wirtschaft und Umwelt sowie auf den „Rechten der Natur“. Haake nimmt als Moderatorin und Vortragende im Rahmen von Experten- und Podiumsdiskussionen sowie mit einschlägigen Fachpublikationen am wissenschaftlichen Diskurs teil.

Stephen Rabenlehner, Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte

Stephen Rabenlehner, MA, ist Researcher in der Programmlinie „Nachhaltigkeit, Entwicklung, Wirtschaft, Soziales“ des LBI-GMR. Er forscht bereits seit einigen Jahren zum Themenkomplex „Wirtschaft & Menschenrechte“ und hat dabei unter anderem Lernmaterialien für Unternehmen mitkonzipiert, an der Erstellung eines Human Rights Policy-Prototyps mitgearbeitet und jüngst auch zur Rolle von Audits und Zertifizierungen im Kontext der EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit geforscht.

 

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Lynn Neubert.

Lynn Neubert

Manager Human Rights, Labour & Gender Equality