Nachbericht: 13th United Nations Forum on Business and Human Rights

in Genf

Vom 25.-27. November fand das 13. UN Forum on Business & Human Rights in Genf statt.
Über 3.000 Menschenrechtsakteure aus der Privatwirtschaft, Regierungen, internationalen Organisationen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um sich über zentrale Entwicklungen und Herausforderungen bei der Umsetzung der UN Guiding Principles on Business & Human Rights (UNGPs) auszutauschen.

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 Ihres Vom 25.-27. November fand das 13. UN Forum on Business & Human Rights in Genf statt.
Über 3.000 Menschenrechtsakteure aus der Privatwirtschaft, Regierungen, internationalen Organisationen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um sich über zentrale Entwicklungen und Herausforderungen bei der Umsetzung der UN Guiding Principles on Business & Human Rights (UNGPs) auszutauschen.

„In the late 1990s, the idea that business could and should play a role in advancing human rights was novel. But today it must be commonplace“ lauteten die Worte Sanda Ojiambo, Assistant Secretary-General & CEO of the UN Global Compact beim Eröffnungsplenum des Forums.

Auch Volker Türk, Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, forderte die Führungskräfte der Privatwirtschaft auf, den immensen Wert der Menschenrechte in ihrer Praxis zu erkennen und ihren Einfluss geltend zu machen.

Themenschwerpunkt des Forums war in diesem Jahr der „smart mix of measures“ und die Frage, ob sich nationale, internationale, freiwillige und verpflichtende Maßnahmen für die Verwirklichung der UNGPs bewährt haben.
Im Rahmen von informellen Dialogen, Paneldiskussionen, snapshot series, networking hubs, workshops und vielseitigen Side Events hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, sich über die zentralen Entwicklungen und Perspektiven auf nationaler, regionaler und globaler Ebene in Bezug auf die Umsetzung der UNGPs durch einen „smart mix“ zu erkunden.

Neben Sanda Ojiambo waren auch Vertreter:innen des Social Sustainability Departments des UN Global Compact Office sowie Vertreter:innen aus 15 lokalen Netzwerken vor Ort. Die vom UN Global Compact organisierten Sessions behandelten die Themen CSRD & CSDDD, verantwortungsvolles Wirtschaften im Umgang mit KI, die Stärkung von KMU, der Schutz von LGBTIQ+ Rechten, die Stärkung sexueller und reproduktiver Gesundheit und Geschlechtergleichstellung in Unternehmen sowie die Integration von Menschen mit Behinderung in die Wirtschaft.

Key Learnings:

    • Die Begegnung mit aktuellen globalen Krisen muss über freiwillige Maßnahmen hinaus gehen, internationale und nationale Bemühungen vereinbaren und die gemeinsame Verantwortung von Unternehmen, Regierungen und der Zivilgesellschaft unterstreichen. Ein „smart mix of measures“ ist entscheidend, um Menschenrechtsverletzungen zu bekämpfen, einen gerechten Übergang zu fördern und die Sustainable Development Goals (SDGs) zu erreichen.
    • Führende Akteur:innen aus dem Privatsektor betonen die wachsende Bedeutung, Menschenrechte systematisch in alle Geschäftsprozesse und entlang der Wertschöpfungskette zu verankern. Sie hoben hervor, dass Fortschritte durch eine einheitliche, an internationalen Standards orientierte Gesetzgebung beschleunigt werden können. Eine verbindliche Sorgfaltspflicht im Bereich der Menschenrechte sollte jedoch nicht nur die Rechenschaftspflicht fördern, sondern auch zu konstruktivem Engagement anregen und als Unterstützung dienen, Prozesse systematisch zu etablieren und einen wirkungsvollen Wandel herbeizuführen.
    • Die integrative und offene Zusammenarbeit mit Stakeholdern ist entscheidend für einen Wandel. Dazu müssen Machtasymmetrien abgebaut, der Austausch mit Zuliefer:innen und Arbeitnehmer:innen entlang der Wertschöpfungskette gestärkt und der Zugang zu Beschwerde- und Abhilfemechanismen erleichtert werden.  
    • Engagement, Begleitung und Schutz von Minoritäten und gefährdeten Bevölkerungsgruppen sollten in den Fokus gerückt werden. Indigene Personen, Frauen, Menschen mit Behinderung, LGBTIQ+-Personen und Wanderarbeiter:innen müssen gehört und aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Dies ist nicht nur eine grundlegende Menschenrechtsverpflichtung, sondern stärkt auch die Resilienz von Unternehmen.
    • Die Unterstützung von KMU bei der Einhaltung von Menschenrechtsstandards, insbesondere durch Zugang zu Ressourcen und Finanzmitteln, ist entscheidend, um positive Auswirkungen auf Arbeitnehmer:innen und Gemeinschaften in Lieferketten zu erzielen. Öffentliche und private Akteure sind aufgefordert, die Kapazitäten von KMU zu stärken und den Schutz von Minderheiten sowie gefährdeten Gruppen zu fördern.

    Hintergrund:
    Das UN Forum on Business and Human Rights wurde vom UN Menschenrechtsrat ins Leben gerufen und wird von der UN Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Menschenrechte geleitet und moderiert. Es wird vom Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) organisiert.
    Das 14. Forum findet vom 24.-26. November 2025 statt.

    Weitere Programme zum Thema Wirtschaft & Menschenrechte:
    Im Februar beginnt die dritte Runde des Business & Human Rights Accelerators des UN Global Compact. In dem sechsmonatigen, praxisnahen Programm geben wir Ihnen das Wissen und die Instrumente in die Hand, um einen kontinuierlichen menschenrechtlichen Sorgfaltsprozess im eigenen Geschäftsbereich und entlang der Lieferkette auf Basis der UNGPs umzusetzen. Erfahren Sie durch die globalen Lerninhalte und den Austausch mit österreichischen Unternehmen, wie Sie die menschenrechtlichen Risiken Ihres Unternehmens analysieren, wirkungsvolle Maßnahmen setzen und diese effektiv kommunizieren. 
    Das kostenlose Programm steht Unternehmen des UN Global Compact offen und ist unabhängig von Branche, Unternehmensgröße oder Erfahrungsniveau nutzbar. Weitere Informationen erhalten Sie hier.   

    Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Lynn Neubert

    Lynn Neubert

    Manager Human Rights, Labour & Gender Equality