SDG Pioneers

Für die Local SDG Pioneers Campaign der Vereinten Nationen wurden Unternehmen nominiert, die sich durch besonders innovative Beiträge zu den Sustainable Development Goals auszeichneten. Ashoka, atempo, gugler*, Pessl Instruments und whatchado vertraten Österreich bei diesem internationalen Wettbewerb für innovative Unternehmen, der 2016 erstmals stattfand.

Ashoka

Seit 1980 unterstützt Ashoka weltweit SozialunternehmerInnen, die sich der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen verschrieben haben. „Jede Organisation kann ein Motor für Veränderung sein“, ist Georg Schön, Geschäftsführer von Ashoka Österreich, überzeugt. Darum hat er, gemeinsam mit seiner Kollegin Marie Ringler, das Programm „Ashoka Visionary Program. Empowering a New Generation of Leaders“ entwickelt. AkteurInnen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und gemeinnützigen Verbänden werden mit SozialunternehmerInnen zusammengebracht, um 9 Monate an gemeinsamen Initiativen zu arbeiten. Dahinter steht eine detaillierte Planung: „Wir matchen die Teilnehmenden sorgfältig nach ihren Bedürfnissen“, erklärt Schön. Durch die Kollaborationen zwischen den AkteurInnen verschiedener Bereiche trägt Ashoka dazu bei, dass „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ (SDG 17) entstehen können. Die Förderung von Nachhaltigkeit steht mit der Erreichung der individuellen Ziele der jeweiligen Organisation im Einklang.

 

atempo

Der Inklusion verschrieben hat sich atempo. Um Menschen mit Leseschwäche den Zugang zu Informationen zu erleichtern (SDG 16), formuliert atempo Homepages von Unternehmen oder Behörden in eine leicht verständliche Sprache um. Auch JournalistInnen oder Verantwortliche für Websites werden darin ausgebildet, gut verständlich zu kommunizieren und somit zu MultiplikatorInnen der Initiative „Leicht Lesen“. Durch den vereinfachten Zugang zu Informationen werden Ungleichheiten abgebaut (SDG 10) und hochwertige Bildungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung geschaffen (SDG 4). Auch intern verfolgt atempo einen inklusiven Ansatz. „Wir leben den inklusiven Zugang auch selbst“, erklärt Walburga Fröhlich, Geschäftsführerin von atempo, rund 20% der Angestellten haben Behinderungen. Bemerkenswert ist zudem die Ausbildung von QualitätsauditorInnen für soziale Services. Menschen mit Behinderung evaluieren soziale Dienstleistungen, um die angebotenen Leistungen besser an den individuellen Bedürfnissen auszurichten.

  

gugler*

Die Druckerei gugler* ist die weltweit erste Druckerei, die den Kreislaufgedanken in die Praxis umgesetzt hat und Cradle to Cradle zertifiziert ist. Ernst Gugler, Geschäftsführer des Familienunternehmens, erklärt: „Materialien werden als Nährstoffe gesehen, die in permanenten Kreisläufen zirkulieren, sodass kein Müll produziert wird.“ Dafür wurde 2009 der gesamte Produktionsprozess analysiert und, wo nötig, Prozessschritte durch andere ersetzt bzw. neue entwickelt. Druckprodukte von gugler* eignen sich, nach ihrer Nutzung, zur Kompostierung, Verbrennung oder zum Recycling, ohne dass Mensch oder Umwelt geschädigt wird. Folglich werden bei gugler* verantwortungsvolle Produktionsmuster (SDG 12) umgesetzt. Kürzlich rief gugler* die Initiative „Print the Change (PtC)-Community“ ins Leben. Hier teilt das Unternehmen sein Wissen mit anderen Druckereien (SDG 17). „So können öko-effiziente und gesunde Druckprodukte lokal produziert werden und müssen nicht erst hunderte von Kilometern verschifft werden“, erläutert Gugler. Zudem fördern diese Kooperationen das Innovationspotential im Bereich Druckprodukte.

  

Pessl Instruments

Pessl Instruments produziert Technologien zum nachhaltigeren Einsatz von Ressourcen in der Landwirtschaft. Das Unternehmen erhebt Daten direkt auf dem Feld und bereitet diese gut verständlich auf. Die real-time Daten liefern dann eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Bewirtschaftung. „Mit Hilfe unserer Technologien kann der Einsatz von Wasser, Pestiziden und Düngemitteln reduziert und der Einfluss des Wetters auf die Ernte berücksichtigt werden“, beschreibt Gottfried Pessl die Vorteile. Gemeinsam mit den KundInnen entwickelt das Unternehmen Strategien, um Landwirtschaft effizienter zu gestalten, um beispielsweise Nahrungsmittelengpässe zu verhindern (SDG 2). Gleichzeitig wird ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet (SDG 13). „Langfristig wollen wir unsere KundInnen unterstützen, die Nahrungsmittelsicherheit zu verbessern, das Einkommen von kleinen Landwirtschaften erhöhen und die ökologische Nachhaltigkeit verbessern“. Zusätzlich ist Pessl Instruments in entwicklungspolitische Projekte involviert.

  

whatchado

„whatchado ist ein Handbuch für Lebensgeschichten“, erzählt Ali Mahlodji, Europäischer Jugendbotschafter und Co-Founder von whatchado. Auf der Online-Plattform finden sich Videos, in denen Menschen ihren jeweiligen Beruf vorstellen. Damit soll der Orientierungslosigkeit junger Menschen entgegengewirkt werden, indem sie sich selbstständig über den Arbeitsmarkt informieren und weiterbilden können (SDG 4). „Wir haben unsere erste Website 2011 mit nur 17 Videos gestartet. Mittlerweile haben wir mehr als 5.000 Geschichten gesammelt.“ Mit dabei sind mehr als 200 ArbeitgeberInnen. Durch die Verknüpfung von ArbeitgeberInnen mit ArbeitnehmerInnen können Potenziale ideal genutzt und die jeweiligen Bedürfnisse bestmöglich befriedigt werden. Dies führt zu zufriedenen ArbeitnehmerInnen, was wiederum Voraussetzung für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum (SDG 8) ist. Soziale Ungleichheiten werden dadurch abgebaut (SDG 10) und die Gleichstellung der Geschlechter (SDG 5) gefördert.

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